MRT-BEfunde der Halswirbelsäule bei Personen mit Nackenschmerzen im Vergleich zu schmerzfreien Kontrollpersonen: Eine systematische Überprüfung mit Metaanalyse

Farrell S1,2, Smith A3, Hancock M4, Webb A5, Sterling M1,2
1University of Queensland, RECOVER Injury Research Centre, Brisbane, Australien, 2Griffith University, Menzies Health Institute Queensland, Gold Coast, Australien, 3Griffith University, School of Allied Health Sciences, Gold Coast, Australien, 4Macquarie University, Fachbereich Physiotherapie, Sydney, Australien, 5Australian National University, Medizinische Fakultät, College of Health and Medicine, Canberra, Australien

Hintergrund: Es besteht Unsicherheit hinsichtlich der klinischen Bedeutung der Befunde der Magnetresonanztomographie (MRT) der Halswirbelsäule bei Menschen mit Schleudertrauma-assoziierter Störung (WAD) oder unspezifischen Nackenschmerzen (NSNP).

Zweck: Vergleich des Vorhandenseins von MRT-Befunden der Halswirbelsäule bei Personen mit WAD oder NSNP mit schmerzfreien Kontrollpersonen.

Methoden: Es wurde eine systematische Übersichtsarbeit mit Metaanalyse durchgeführt, in der die Befunde der MRT der Halswirbelsäule bei Menschen mit WAD oder NSNP mit schmerzfreien Kontrollen verglichen wurden. Die Datenbanken Medline, EMBASE, CINAHL, Web of Science, SCOPUS und Cochrane CENTRAL wurden durchsucht. Zwei unabhängige Gutachter fanden Studien, die über Befunde der MRT der Halswirbelsäule bei Erwachsenen mit WAD und schmerzfreien Kontrollen oder mit NSNP und schmerzfreien Kontrollen berichteten. Das Risiko für Bias wurde mithilfe des Quality Assessment Tool for Observational Cohort and Cross-Sectional Studies bewertet. Die Daten wurden extrahiert und die Metaanalyse mithilfe eines Zufallseffektmodells durchgeführt, um die Quotenverhältnisse oder die standardisierten mittleren Differenzen (SMDs) für binäre bzw. kontinuierliche Daten zu berechnen. Die Gesamtqualität der Evidenz aus den Metaanalysen wurde mithilfe der Grades of Recommendation, Assessment, Development und Evaluation-Ansätze bewertet.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 31 Studien mit 14 Teilnehmern einbezogen (acht verglichen Personen mit akuter WAD mit Kontrollen, 12 verglichen Personen mit chronischer WAD mit Kontrollen, 3,995 verglichen Personen mit chronischer NSNP mit Kontrollen). Die Querschnittsfläche des Musculus rectus capitis posterior major war bei Personen mit chronischer NSNP kleiner als in der Kontrollgruppe (zwei Studien: SMD -1.18 [95 % KI -1.65, -0.71]). Die verbleibenden Vergleiche der Metaanalysen zeigten keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen bei den MRT-Befunden (d. h. Querschnittsfläche des Musculus multifidus, Fettinfiltration der Multifidus-Muskel und Signalintensität des Ligamentum alare bei Personen mit chronischer WAD; Musculus multifidus, Musculus sternocleidomastoideus, Musculus semispinalis capitis, Musculus longus capitis, Musculus rectus capitis posterior minor, Querschnittsfläche des Musculus splenius capitis, Bandscheibendegeneration und Modic-Veränderungen bei Personen mit chronischer NSNP). Die Qualität der Beweise dieser Metaanalysen war aufgrund der kleinen Stichprobengröße und der hohen Heterogenität meist niedrig oder sehr niedrig.

Schlussfolgerung(en): Aufgrund der typischerweise minderwertigen Beweisqualität können keine definitiven Schlussfolgerungen zum Vorhandensein von MRT-Befunden bei Personen mit WAD oder NSNP im Vergleich zu schmerzfreien Kontrollpersonen gezogen werden.

Implikationen: Diese Daten zeigen, dass die aktuellen Belege für das Vorhandensein – und umgekehrt das Fehlen – von Unterschieden in den MRT-Befunden der Halswirbelsäule zwischen Patienten mit Nackenschmerzen und schmerzfreien Kontrollpersonen typischerweise schwach sind. Daher bleibt die klinische Bedeutung der MRT-Befunde der Halswirbelsäule bei WAD und NSNP unklar. Physiotherapeuten sollten weiterhin die bestehenden Leitlinien zur Bildgebung bei WAD und NSNP befolgen und MRT-Untersuchungen als Teil des umfassenderen klinischen Szenarios bei Patienten mit diesen Nackenschmerzen interpretieren.

Stichwort: Nackenschmerzen, Schleudertrauma, Magnetresonanztomographie

Finanzierungshinweise: Für diese Studie wurden keine spezifischen Mittel bereitgestellt

Thema: Bewegungsapparat: Wirbelsäule

Ethikgenehmigung erforderlich: Nein
Institution: N/A
Ethikkommission: N/A
Grund nicht erforderlich: Systematische Überprüfungsforschung – Ethikgenehmigung nicht erforderlich


Alle Autoren, Zugehörigkeiten und Abstracts wurden wie eingereicht veröffentlicht.

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