Kernkompetenz- und Fähigkeitsrahmen für fortgeschrittene Praxisphysiotherapie

A. Tawiah1, E. Stokes2, M. Wieler3, F. Desmeules4, L. Finucane5, J. Lewis6, J. Warren7, K. Lundon8, T. Noblet9, C. Cunningham10, L. Woodhouse11
1Queen's University, Schule für Rehabilitationstherapie, Kingston, Kanada, 2Trinity College Dublin, Dublin, Irland, 3University of Alberta, Physiotherapie, Edmonton, Kanada, 4University of Montreal, School of Rehabilitation, Montreal, Kanada, 5National Health Service, Sussex MSK Partnership, Sussex, Vereinigtes Königreich, 6Central London Community Healthcare National Health Service Trust, Therapieabteilung, London, Vereinigtes Königreich, 7Büro des Gesundheits- und Behindertenbeauftragten, Strategisches Team, Wellington, Neuseeland, 8Universität Toronto, Temerty Fakultät für Medizin, Toronto, Kanada, 9St George's University Hospitals NHS Foundation Trust, Abteilung Physiotherapie, London, Vereinigtes Königreich, 10University College Dublin, Fakultät für öffentliche Gesundheit, Physiotherapie und Sportwissenschaften, Dublin, Irland, 11Tufts University, School of Medicine, Abteilung für öffentliche Gesundheit und Gemeinschaftsmedizin, Phoenix, USA

Hintergrund: Advanced Practice Physiotherapy (APP) ist ein international anerkanntes, innovatives Behandlungsmodell, das den Bedürfnissen der Gesundheitssysteme gerecht wird, indem es eine große Anzahl von Patienten behandelt und Wartezeiten sowie Kosten reduziert. Obwohl es sich ausweitet, gibt es keinen standardisierten Rahmen für Kernkompetenzen und Fähigkeiten, der die Ausbildung von APP-Praktikern unterstützt. Das Fehlen eines standardisierten Rahmens birgt die Gefahr von Inkonsistenzen bei der Ausbildung der Praktiker sowie bei der Umsetzung und Nachhaltigkeit des Modells.

Zweck: Das Gesamtziel dieses Projekts bestand darin, ein international einsetzbares Rahmenwerk für Kernkompetenzen und Fähigkeiten für APP zu entwickeln.
Die Ziele waren:
  1. Identifizierung der verfügbaren Literatur (veröffentlicht oder grau) zu APP-Kompetenzen und -Fähigkeiten.
  2. Die Meinung der Beteiligten (APPs, Führungskräfte und Forscher) zu den Kompetenzen und Fähigkeiten einholen.
  3. Um die Augenscheinvalidität des Kompetenz- und Fähigkeitsrahmens zu beurteilen.

Methoden: Das Gesamtprojekt umfasste die folgenden drei (3) Studien:
Studie 1 Eine Scoping-Überprüfung mit narrativer Synthese führte zur Entwicklung des ersten Entwurfs des Kompetenz- und Fähigkeitsrahmens. Die Scoping-Überprüfung folgte dem Arksey- und O'Malley-Rahmen und durchsuchte vier Online-Datenbanken (CINAHL plus, MEDLINE Ovid, PubMed und Scopus).
Studie 2: In einer interpretativ-deskriptiven qualitativen Studie wurden 4 Fokusgruppen eingesetzt, um Feedback zum 1. Kompetenz- und Fähigkeitsrahmen zu erhalten und den 2. Entwurf des Rahmens zu entwickeln. Die Daten aus den Fokusgruppen wurden thematisch analysiert.
Studie 3 Eine querschnittliche Online-Umfrage bewertete die Augenscheinvalidität des zweiten Entwurfs des Rahmens. Die Teilnehmer bewerteten die Wichtigkeit jeder Kompetenz und Fähigkeit auf einer fünfstufigen Likert-Skala („stimme überhaupt nicht zu“, „stimme nicht zu“, „weder zu noch zu“, „stimme zu“, „stimme voll und ganz zu“). Der Rahmen wurde auch von APP-Fachexperten überprüft.

Ergebnisse: Studie 1 umfasste 19 Dokumente, 13 Berichte und 6 Forschungsarbeiten aus Großbritannien, Kanada, Irland, Australien und Neuseeland. Die gefundenen Dokumente wurden ausgewertet, um den ersten Entwurf von 27 Kompetenzen und Fähigkeiten zu entwickeln, die in 7 Bereiche gruppiert sind.
In Studie 2 nahmen 16 Teilnehmer aus denselben 5 Ländern an 4 Fokusgruppen teil. Teilnehmer waren APPs, Forscher und Administratoren. Es entwickelten sich fünf Themen: klinische Expertise, erfahrener Kommunikator, starke Führungsqualitäten, Zusammenarbeit sowie Wissensschaffung und -verbreitung. Diese Themen flossen in den zweiten Entwurf des Rahmens mit 24 Kompetenzen und Fähigkeiten ein, die in 6 Domänen gruppiert sind.
In Studie 3 haben 99 Teilnehmer aus denselben 5 Ländern die Umfrage zur Validierung des vorgeschlagenen Rahmens abgeschlossen. Interessanterweise wurden die mit der Patientenversorgung verbundenen Kompetenzen und Fähigkeiten relativ höher eingestuft als diejenigen, die nicht mit der Patientenversorgung in Zusammenhang stehen.

Schlussfolgerungen: Dieses Projekt führte zur Entwicklung eines Kernrahmens für APP mit 24 Kompetenzen und Fähigkeiten, die in 6 Bereiche gruppiert sind: Klinische Expertise; Kommunikator; Mitarbeiter, Leiter und Gesundheitsanwalt; Wissenschaftler und Fachmann. Kompetenzen und Fähigkeiten, die direkt mit der klinischen Praxis und der Patientenversorgung zusammenhängen, waren für das erweiterte Praxismodell von zentraler Bedeutung.

Implikationen: Das im Rahmen dieses Projekts entwickelte Kompetenz- und Fähigkeitskonzept könnte als internationaler Rahmen für die Standardisierung der APP-Schulung und die Bewertung von APP-Modellen dienen. Das Konzept kann übernommen und an die lokalen und regionalen Bedürfnisse von Ländern angepasst werden, die APP umsetzen möchten.

Finanzierungshinweise: University of Alberta

Stichwort:
Fortgeschrittene Praxis Physiotherapie
Kompetenzen
Unser

Themen:
Servicebereitstellung / neue Rollen
Bildung
Muskuloskelettale

War für diese Arbeit eine ethische Genehmigung erforderlich? Ja
Institution: Universität von Alberta
Ausschuss: Forschungsethik-Beirat 2
Ethiknummer: Pro00099692

Alle Autoren, Zugehörigkeiten und Abstracts wurden wie eingereicht veröffentlicht.

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