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P. Adamo1, F. Temporiti1,2, S. Trombin1, F. Natali1, C. Cescon3, M.Barbero3, R. Gatti1,2
1Humanitas Klinik- und Forschungszentrum – IRCCS, Mailand, Italien, 2Universität Humanitas, Mailand, Italien, 3Fachhochschule Südschweiz, Manno, Schweiz
Hintergrund: Der Schulterkomplex ist durch eine Verschiebung des Rotationszentrums des Gelenks bei Bewegungen der oberen Extremitäten gekennzeichnet, und Kapsel-, Bänder- und Muskelstrukturen sind für die Stabilität unerlässlich. Die Stabilität des Schulterkomplexes kann durch die Analyse der Verteilung der Helixachsen (HAs) quantifiziert werden, von der berichtet wurde, dass sie durch die neuromuskuläre Kontrolle beeinflusst wird. Ermüdung stellt eine Variable dar, die die neuromuskuläre Kontrolle beeinflussen kann, indem sie das Timing, die Kinematik und die Propriozeption der Muskelaktivierung während der Bewegungen der oberen Extremitäten verändert.
Zweck: Das Ziel der Studie war es, Veränderungen in der HAs-Dispersion des Schulterkomplexes nach Muskelermüdung bei Bewegungen der oberen Extremitäten bei jungen gesunden Probanden zu beschreiben.
Methoden: Dreißig gesunde rechtshändige Probanden (Alter 23.2 ± 2.6 Jahre) wurden gebeten, zwei Zyklen von 15 Schulterflexions- und Rotationsbewegungen mit beiden oberen Gliedmaßen während zweier unterschiedlicher Aufzeichnungssitzungen im Abstand von 6 Stunden Ruhe durchzuführen. Nach jeder Sitzung wurden die Teilnehmer auf der rechten Seite ermüdet, indem sie dreimal dieselbe Aufgabe unter isometrischen Bedingungen (50 % MVC) durchführten. Nach einer Pause von 10 Sekunden wiederholten sie die Aufgabe mit der rechten und mit der linken oberen Extremität. An Armen und Rumpf der Teilnehmer wurden retroreflektierende Markierungen angebracht und die Kinematik wurde vor und nach Ermüdung durch ein optoelektronisches System (SMART DX, BTS, Italien) aufgezeichnet. Die Verteilung der HAs wurde unter Verwendung des mittleren Abstands (MD – cm) zwischen den HAs und dem Schwerpunkt der Verteilung und des mittleren Winkels (MA – Grad) zwischen den HAs und der Mittelachse berechnet.
Ergebnisse: Erhöhte MD (von 1.18 ± 0.23 auf 1.34 ± 0.05; p = 0.001) und MA (von 6.6 ± 1.84 auf 7.07 ± 1.82; p = 0.019) wurden auf der rechten Seite nach Ermüdung während der Beugung gefunden. Darüber hinaus erhöhten sich MD (von 0.58 ± 0.17 auf 0.67 ± 0.15 – p = 0.002 für die rechte Seite und von 0.7 ± 0.16 auf 0.78 ± 0.21 – p = 0.038 für die linke Seite) und MA (von 0.62 ± 0.99 auf 2.98 ± 0.71 – p = 0.047 für die rechte Seite und von 2.89 ± 0.49 bis 3.17 ± 0.62 - p = 0.019 für die linke Seite) wurden in beiden Gliedmaßen nach Ermüdung während der Rotation gefunden.
Schlussfolgerung(en): Ermüdung scheint die neuromuskuläre Kontrolle zu verändern, was zu einer erhöhten HAs-Dispersion bei Bewegungen der oberen Extremitäten führt. Dieses Phänomen könnte von kompensatorischen Strategien der Schulterblattmuskulatur herrühren, die darauf abzielen, die Stabilisatorfunktion der ermüdeten Rotatorenmanschettenmuskulatur zu ersetzen. Interessanterweise trat dieses Phänomen auf der rechten Seite während der Flexion und auf beiden Seiten während der Rotation aufgrund der kontralateralen synergischen Aktivität der externen Rotatoren während der Ermüdungssitzungen auf.
Implikationen: HAs-Parameter können ein nicht-invasiver Ansatz zur Beurteilung der Stabilität des Schulterkomplexes oder des Verletzungsrisikos bei Personen sein, die sich einer Ermüdung unterziehen. Um Muskel-Skelett-Erkrankungen auf der Ebene des Schulterkomplexes vorzubeugen, können diese Daten außerdem berücksichtigt werden, wenn Oberarmübungen als rehabilitative oder sportliche Aktivitäten vorgeschlagen werden.
Finanzierung, Danksagungen: Die Autoren erhielten keine Förderung.
Stichwort: Schulterkomplex, Schraubenachsen, Muskelermüdung
Thema: Bewegungsapparat: obere Extremität
War für diese Arbeit eine ethische Genehmigung erforderlich? Ja
Institution: Humanitas Klinik- und Forschungszentrum – IRCCS
Ausschuss: Interner Ethikausschuss des Humanitas Clinical and Research Center
Ethiknummer: CLF19/05
Alle Autoren, Zugehörigkeiten und Abstracts wurden wie eingereicht veröffentlicht.