ERMÖGLICHUNGEN UND HINDERNISSE VON MENSCHEN MIT CHRONISCHEN MUSKULOSKELETALEN SCHMERZEN FÜR DIE TEILNAHME AN TELEHEALTH-INTERVENTIONEN: EINE QUALITATIVE SYSTEMATISCHE ÜBERPRÜFUNG UND META-SYNTHESE

L. Fernandes1, H. Devan2, I. Fioratti1, S. Kamper3, C. Williams4, B. Saragiotto1
1Universidade Cidade de São Paulo, Physiotherapie, São Paulo, Brasilien, 2University of Otago, Physiotherapie, Wellington, Neuseeland, 3Nepean Blue Mountains Local Health District, Physiotherapie, Sydney, Australien, 4University of Newcastle, School of Medicine and Public Health, Newcastle, Australien

Hintergrund: Chronische muskuloskelettale Schmerzen stellen weltweit eine enorme Belastung für die Gesellschaft dar. Best-Practice-Versorgung bei chronischen muskuloskelettalen Schmerzen empfiehlt die Übernahme von Selbstmanagementstrategien. Telemedizinische Interventionen (z. B. Videokonferenzen) sind ein vielversprechender Ansatz zur Förderung des Selbstmanagements und haben das Potenzial, geografische Barrieren zwischen Patienten und Leistungserbringern zu überwinden. Das Verständnis der Patientenperspektiven informiert und identifiziert praktische Herausforderungen bei der Anwendung von Selbstmanagementstrategien mithilfe von Telemedizin.

Zweck: Das Ziel dieser Studie war es, die Wahrnehmungen von Personen mit muskuloskelettalen Schmerzen in Bezug auf Befähiger und Hindernisse für die Teilnahme an telemedizinischen Interventionen zur Selbstbehandlung chronischer muskuloskelettaler Schmerzen zu synthetisieren.

Methoden: Wir haben eine systematische Überprüfung qualitativer Studien durchgeführt. Wir durchsuchten die Datenbanken MEDLINE, EMBASE, CINAHL, LILACS und PsycINFO von Anfang an bis Dezember 2019. Wir schlossen qualitative Studien und Analysemethoden (z. B. thematische Analyse oder phänomenologische Analyse) ein, die sich auf die Erforschung der Wahrnehmungen/Erfahrungen oder Einstellungen von Menschen mit chronischen muskuloskelettalen Schmerzen konzentrierten bei telemedizinischen Interventionen. Zwei Gutachter sichten Titel, Abstracts und Volltexte. Die Daten wurden paarweise aus relevanten Artikeln extrahiert und ihre methodische Qualität wurde anhand der qualitativen Forschungscheckliste des Critical Appraisal Skills Program (CASP) bewertet. Ein thematischer Syntheseansatz wurde verwendet, um analytische Themen und Unterthemen abzuleiten.

Ergebnisse: Sechzehn Studien wurden eingeschlossen, in denen qualitative Daten von 280 Teilnehmern in Bezug auf Voraussetzungen und Hindernisse für die Teilnahme an telemedizinischen Interventionen abgerufen wurden. Alle Studien wurden in Ländern mit hohem Einkommen durchgeführt. Telegesundheitsinterventionen umfassten Web-, Videokonferenz-, Telefon-, Video- und Smartphone-App-basierte Programme, die einzeln oder kombiniert angeboten wurden. Wir haben Menschen mit Osteoarthritis (Hüfte und/oder Knie), chronischen Rückenschmerzen, anhaltenden Schmerzen und funktionellem Erschöpfungssyndrom eingeschlossen. Zwei Hauptthemen wurden als Wegbereiter für die Teilnahme an telemedizinischen Interventionen gefunden: 1) „in meinem eigenen Tempo, Raum und Tempo“, 2) ermächtigter Patient; und vier Hauptthemen wurden als Hindernisse für die Teilnahme an telemedizinischen Interventionen festgestellt: 1) unpersönlich, 2) technologische Herausforderungen, 3) irrelevante Inhalte, 4) begrenzte digitale (Gesundheits-) Kompetenz. Hauptthemen dienten als Dach, das mehrere Unterthemen umfasste (z. B. unter dem Hauptthema „in meinem eigenen Tempo, Raum und Ort“, fasst das Unterthema mit dem Titel „Bequemlichkeit“ die Wahrnehmung der Patienten von der Flexibilität bei der Nutzung von Telemedizin zusammen, wodurch es einfach wird, sich an das Vorgeschlagene anzupassen Tätigkeiten im Alltag). Die Mehrheit der eingeschlossenen Artikel berücksichtigte nicht genau die Beziehung zwischen Forscher und Patient und den möglichen Einfluss des Forschers während der Datenerhebung (CASP Punkt 6).

Schlussfolgerung(en): Interventionen mit gut gestalteten interaktiven Plattformen, Flexibilität zur Anpassung an die Patientenroutine und eine breite Verfügbarkeit von Material können einen wichtigen Motivationsinput liefern und weiteres Engagement begünstigen. Die Förderung der Selbstwirksamkeit und Selbstidentifikation ist eng mit erfolgreichen Selbstmanagementprogrammen verbunden.

Implikationen: Entscheidungsprozesse und Umsetzungsstrategien müssen Möglichkeiten und Hindernisse für die Teilnahme an Telegesundheitsinterventionen berücksichtigen, um wirksame Initiativen in der Telegesundheit zu entwickeln. Die Evidenz ist auf Länder mit hohem Einkommen beschränkt.

Finanzierung, Danksagungen: Frau Fernandes ist Masterstipendiatin der Sao Paulo Research Foundation (FAPESP/ Prozessnummer 2019/14032-8).

Stichwort: Telemedizin, Selbstmanagement, chronische Schmerzen

Thema: Innovative Technologie: Informationsmanagement, Big Data und künstliche Intelligenz

War für diese Arbeit eine ethische Genehmigung erforderlich? Nein
Institution: Universidade Cidade de São Paulo
Ausschuss: Ethikausschuss der Universidade Cidade de São Paulo
Begründung: Die Studie war eine Literaturrecherche. Es gab keine Datenerhebung bei Patienten.


Alle Autoren, Zugehörigkeiten und Abstracts wurden wie eingereicht veröffentlicht.

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