C. Higgins1, S. Sharma2, T. Hales1, I. Bimali2, PA Cameron1, B. H. Smith1, L. Colvin1
1University of Dundee, Dundee, Vereinigtes Königreich, 2Kathmandu University School of Medical Sciences, Abteilung für Physiotherapie, Dhulikhel, Nepal
Hintergrund: Chronische Schmerzen betreffen überproportional Menschen, die in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen (LMICs) leben. Obwohl die Belastung durch chronische Schmerzen in diesen Ländern nachweislich hoch ist, sind qualitativ hochwertige epidemiologische Studien rar. Aktuelle Schätzungen der Schmerzprävalenz und -belastung in einem solchen LMIC, Nepal, sind entweder stellvertretend oder basieren auf kleinen Stichproben unter Verwendung nicht validierter Instrumente. Der Nepal Health Research Council hat kürzlich zum ersten Mal muskuloskelettale Schmerzzustände als Forschungspriorität identifiziert. Vor diesem Hintergrund besteht ein dringender Bedarf an einer verbesserten Evidenzbasis, um die Bereitstellung von Schmerzdiensten in LMICs zu informieren. Das Verständnis der Schmerzepidemiologie wird dazu beitragen, die Notwendigkeit einer Evidenzbasis zu identifizieren, um die Ressourcenzuweisung und die Bereitstellung spezialisierter Schmerzdienste in Nepal zu informieren.
Zweck: Ziel der Studie war es, die Belastung durch chronische Schmerzen im ländlichen Nepal besser zu verstehen. Insbesondere zielten wir darauf ab, die Prävalenz chronischer Schmerzen (mit und ohne neuropathische Komponenten) abzuschätzen; Schmerzeigenschaften; Schmerzorte; und seine soziodemografischen und psychologischen Korrelate.
Methoden: In dieser Querschnittsstudie wurden 530 erwachsene Gemeindebewohner aus einem ländlichen Dorf in Nepal im Rahmen einer Tür-zu-Tür-Umfrage befragt. Die Daten wurden mit einer Reihe zuverlässiger und gültiger nepalesischer Instrumente gesammelt: einem speziell entwickelten Screening-Fragebogen; die Leeds-Bewertung neuropathischer Symptome und Anzeichen; vier Patient-Reported Outcome Measurement Information System (PROMIS) Kurzformen (Schmerzintensität, Schmerzinterferenz, Schlafstörung und Depression); die Connor-Davidson-Resilienzskala; und die Pain Catastrophizing Scale.
Ergebnisse: Die Prävalenz nicht-neuropathischer chronischer Schmerzen (Non-NeuP) betrug 54 %, mit einer Prävalenz von 12 % neuropathischer Schmerzen (NeuP; 23 % der Patienten mit chronischen Schmerzen). Die Teilnehmer hatten eine mediane Dauer chronischer Schmerzen von 24 Monaten (Non-NeuP, 24 Monate; NeuP, 12 Monate). 72 % der gesamten Stichprobe mit chronischen Schmerzen hatten leichte Schmerzen, 15 % hatten mäßige Schmerzen und 47 % hatten starke Schmerzen. Chronische Schmerzen wurden mit höherem Alter, Verheiratetheit, Religionszugehörigkeit (Hindu-Sein), höherer Kaste basierend auf dem sozialen Konstrukt (Brahmane oder Chettri), schlechter Bildung und aktiven Berufen (z. B. Landwirtschaft) in Verbindung gebracht. Es wurde eine hohe Prävalenz von Knie-/Wadenschmerzen (22 %) festgestellt, mit wenigen Zusammenhängen zwischen diesem Schmerzort und einer Reihe von soziodemografischen (Alter, niedriger Bildungsabschluss) und klinischen Merkmalen (Arthrose in der Anamnese, Depressionswerte). Andere häufige Schmerzorte waren Kopf (19 %), Schulter (12 %) und Bauch (6 %), gefolgt von Rückenschmerzen, Schmerzen in Handgelenk und Hand und Ellbogenschmerzen (jeweils XNUMX %).
Schlussfolgerung(en): Wir haben gezeigt, dass chronische Schmerzen mit und ohne neuropathische Komponente im ländlichen Nepal weit verbreitet sind, mit besonderer Auswirkung auf bestimmte soziodemografische Gruppen. Knie-/Wadenschmerzen waren der häufigste Schmerzort.
Implikationen: Die Ergebnisse können die Entwicklung von Schmerzdiensten informieren, Wissenslücken aufzeigen und zukünftige Forschungen lenken, insbesondere im Lichte neu identifizierter staatlicher Gesundheitsforschungsprioritäten.
Finanzierung, Danksagungen: Global Challenges Research Fund, University of Dundee, Dundee, Schottland, Vereinigtes Königreich.
Stichwort: Schmerzen, chronische Schmerzen, neuropathische Schmerzen
Thema: Schmerz & Schmerztherapie
War für diese Arbeit eine ethische Genehmigung erforderlich? Ja
Institution: Kathmandu University School of Medical Sciences
Ausschuss: Institutioneller Forschungsausschuss
Ethiknummer: 121/19
Alle Autoren, Zugehörigkeiten und Abstracts wurden wie eingereicht veröffentlicht.