I. König1, R.Martin2, L. Radlinger1, M. Leitner1, P. Eichelberger1, A. von Steiger2
1Berner Fachhochschule, Gesundheitsberufe, Bern, Schweiz, 2Berner Fachhochschule, Hochschule der Künste Bern, Bern, Schweiz
Hintergrund: Bei Musikern liegt die mittlere Prävalenz von Muskel-Skelett-Erkrankungen je nach Instrument zwischen 25-93%. Das Design der Ventile und ihre Position auf der Tuba machen die Haltung asymmetrisch. Während des Übens, der Proben, Konzerte und Transporte sind monotone Körperhaltungen an der Tagesordnung und das mehrmalige Heben der schweren Tuba über den Tag verteilt erforderlich. Daher haben Tubisten eine vergleichbare körperliche Belastung wie Leistungssportler. Bisher sind die muskuloskelettalen Beschwerden beim Geigenspiel am besten untersucht, aber zur Tuba wurde wenig geforscht.
Zweck: Ziel dieser Studie war es, anhand von Fokusgruppen die Ergonomie der Tuba, muskuloskelettale Beschwerden professioneller Tubisten, ihre präventiven oder rehabilitativen Bewältigungsstrategien und die Wirkung des Instruments auf den Musiker zu erfassen.
Methoden: Professionelle Tubisten (oder vergleichbares Niveau), die täglich übten, wurden zur Teilnahme an Fokusgruppen eingeladen. Es wurde ein phänomenologisches Design mit idealistischer Perspektive verwendet. Ein halbstrukturierter Interviewleitfaden bestand aus Schlüsselfragen zu Problemen und Ressourcen für ihre musikalische Darbietung, zur Ergonomie der Tuba, zu körperlichen Problemen beim Tubaspiel und zu Bewältigungsstrategien. Während der Diskussion wurden Argumente protokolliert und mithilfe von Knowledge-Mapping-Techniken visualisiert. Darüber hinaus wurden Demographie, Stunden der täglichen Praxis und Jahre der Erfahrung bewertet.
Ergebnisse: Zwölf professionelle Tubisten wurden in 3 Fokusgruppen eingeschlossen. Aus allen Transkripten konnten 7 Hauptkategorien und 7 Unterkategorien extrahiert werden: Individuelle Faktoren, Leistung als Ziel (körperliche und emotionale, geistige Leistungsfähigkeit), äußere Faktoren (Konzert, gesellschaftlich), Instrument (einflussbare Faktoren, Tubakonstruktion, Verbesserungsvorschläge). ), körperliche Hilfsmittel, körperliche Probleme, Bewältigungsstrategien und andere Faktoren. Alle Teilnehmer erwähnten Erkrankungen der Halswirbelsäule, der Schulter, der Lendenwirbelsäule, der Finger, des Masseters und des Mundes. Die Bedeutung des Stuhls und der Tubakonstruktion wurde am häufigsten als besonders wichtig angesehen, dargestellt in folgender Aussage: „Es ist unbequem, wenn ich mich an das Instrument anpassen muss und das Instrument sich nicht an mich anpasst.“
Schlussfolgerung(en): Sowohl die hohe Wirkung des Tubaspiels als auch die Wichtigkeit, Lösungen zu finden, um die Tuba an den Tubisten anzupassen, konnten gezeigt werden. Es wurden viele körperliche und emotionale Probleme festgestellt, die im Allgemeinen auf hohe und lange Belastungen und unergonomisches Tuba-Design zurückzuführen sind. Daher sollte überlegt werden, die Tuben neu zu gestalten. Basierend auf diesen subjektiven Befunden soll die Körperhaltung von Tubisten und ihren ergonomisch unterschiedlichen Instrumenten biomechanisch vermessen und validiert werden.
Implikationen: Es wurden XNUMX Körperregionen genannt, was die extrem hohe körperliche Belastung beim Tubaspielen widerspiegelt. Ursachen wurden in der immer gleichen Sitzhaltung, der fehlenden Balance der Tuba und der schieren Größe und ergonomisch ungünstigen Konstruktion des Instruments gefunden. Da die Beanspruchung des professionellen Tubaspiels mit dem Spitzensport vergleichbar ist, ist es notwendig, den Tubisten Empfehlungen zur Ergonomie und Organisation der Praxis (Pausen, Pausenübungen, separates Training) zu geben. Weitere Studien zur Entwicklung von kompensatorischen Übungsprogrammen und Rohrergonomie sind erforderlich.
Finanzierung, Danksagungen: Das Projekt wurde von der Berner Fachhochschule finanziert (Nr. 1964PT_HKB)
Stichwort: Instrumente, Fachkompetenz, Schmerzen Bewegungsapparat
Thema: Gesundheit und Ergonomie am Arbeitsplatz
War für diese Arbeit eine ethische Genehmigung erforderlich? Nein
Institution: Berner Fachhochschule
Kommission: Ethikkommission des Kantons Bern
Begründung: Das Projekt fällt nicht unter die Deklaration von Helsinki und das schweizerische Humanforschungsgesetz
Alle Autoren, Zugehörigkeiten und Abstracts wurden wie eingereicht veröffentlicht.