KARTIERUNG DER WAHRGENOMMENEN HINDERNISSE UND FÖRDERMITTEL AUSTRALISCHER PHYSIOTHERAPEUTEN, DIE AN DER UMSETZUNG DES OSTEOARTHRITIS CHRONIC CARE PROGRAM BETEILIGT SIND: OACHANGEMAP

J. Eyles1, S. Redman2, G. Dawson2, S. Newell2, J. Bowden1, M. Williams3, K. Foster4, X. Wang1, L. Melo2, M. Dório5, D. Hunter1,6
1Universität Sydney, Fakultät für Medizin und Gesundheit, Kolling Institute of Medical Research, Sydney, Australien, 2Das Sax Institute, Sydney, Australien, 3Royal North Shore Hospital, Physiotherapie, Sydney, Australien, 4University of Queensland, Office of Medical Education, Brisbane, Australien, 5Hospital das Clínicas da Faculdade de Medicina da Universidade de São Paulo, Abteilung für Rheumatologie, São Paulo, Brasilien, 6Royal North Shore Hospital, Rheumatologie, Sydney, Australien

Hintergrund: Das Osteoarthritis Chronic Care Program (OACCP) zielt darauf ab, Schmerzen zu lindern, die Funktionsfähigkeit und Lebensqualität von Menschen mit Hüft- und Kniearthrose durch evidenzbasierte Behandlung durch ein multidisziplinäres Team unter der Leitung und Koordination eines Physiotherapeuten zu verbessern. Das OACCP wurde 2009 von der Agency for Clinical Innovation entwickelt und erprobt und wurde auf alle öffentlichen Krankenhäuser in New South Wales (NSW), Australien, ausgeweitet. Die Umsetzung variiert innerhalb und zwischen den bestehenden Standorten erheblich.

Zweck: Unser primäres Ziel bestand darin, die wahrgenommenen Hindernisse und Hindernisse für die Umsetzung des OACCP zu identifizieren und zu verstehen. Unser sekundäres Ziel war die Ermittlung der Prioritäten für die berufliche Aus- und Weiterbildung.

Methoden: NSW OACCP-Koordinatoren (Physiotherapeuten) von 16 etablierten Standorten wurden zur Teilnahme an dieser Querschnittsstudie mit gemischten Methoden eingeladen. Halbstrukturierte Interviews wurden aufgezeichnet, transkribiert und von zwei Forschern thematisch analysiert. Mithilfe eines theoriegeleiteten Ansatzes basierend auf einer systematischen Überprüfung identifizierten wir system-, personal- und interventionsbezogene Barrieren und Ermöglicher für die Umsetzung krankenhausbasierter Interventionen (Geerlings, 2018). Eine Woche später füllten die Teilnehmer den modifizierten Hennessy-Hicks-Fragebogen zur Schulungsbedarfsanalyse mit Fragen zu Schlüsselfunktionen ihrer Rolle, ihrer Wahrnehmung ihrer beruflichen Leistung sowie ihrem Ausbildungs- und Schulungsbedarf aus.

Ergebnisse: Die Rekrutierung von Koordinatoren wurde fortgesetzt, bis eine thematische Sättigung erreicht war. Sechzehn Koordinatoren aus 14 Krankenhäusern nahmen teil (9 Frauen, durchschnittliche OACCP-Erfahrung 40 Monate, Alter 42 Jahre). Zu den empfundenen Förderern der OACCP-Implementierung gehörten:
  1. Systemebene: Fernbereitstellung von OACCP-Funktionen; Unterstützung klinischer Experten und Stakeholder; Datenverwaltung und Berichts-/Auswertungsfunktionen,
  2. auf Mitarbeiterebene: interdisziplinäre Aufteilung klinischer Rollen; unterschiedliche Fähigkeiten multidisziplinärer Teams; Fähigkeit, eine starke therapeutische Allianz aufzubauen,
  3. Interventionsebene: Schulung von multidisziplinären Teams zu Verhaltensänderungstechniken; Gruppensitzungen zu Übungen/Schulungen/Ernährung; Schulungsressourcen für Patienten. 
Zu den allgemein wahrgenommenen Hindernissen bei der Umsetzung des OACCP gehörten:
  1. Systemebene: Überweisungswege von Wartelisten für Gelenkersatz waren nicht optimal; Platzmangel und Zugänglichkeit; fehlende Datenmanagementsysteme; Unterbesetzung; Unterschiede bei der Finanzierung/den Ressourcen zwischen den Standorten,
  2. Personalebene: Arbeit, die über den physiotherapeutischen Bereich hinausgeht; Mangel an klinischer Expertise und multidisziplinärer Unterstützung (z. B. Gewichtsabnahme und Medikamente),
  3. Interventionsebene: Einstellungen, Überzeugungen, Motivation, Therapietreue und schwierige Gespräche der Teilnehmer bezüglich der OA-Behandlungen (z. B. Gewichtsverlust, Beratung); lange, festgelegte Zeiträume zwischen den Nachuntersuchungen; hoher Verwaltungsaufwand.
Die Umfrageergebnisse zeigten, dass die Koordinatoren davon überzeugt waren, dass eine Leistungsverbesserung der OACCP-Implementierung allein durch Schulungen (im Gegensatz zu systemweiten Änderungen) erreicht werden könnte. Folgender Schulungsbedarf wurde ermittelt:
  1. Selbsteinschätzung der beruflichen Leistung;
  2. kritische Würdigung der Forschung; 
  3. Bereiche für zukünftige Qualitätsverbesserung/Forschung; 
  4. Beurteilung des psychosozialen Bedarfs der Teilnehmer;
  5. Umsetzung von Forschungsergebnissen in die Praxis;
  6. Zeitorganisationsfähigkeiten.
Die Koordinatoren identifizierten wichtige Themen für die berufliche Aus- und Weiterbildung, darunter Schmerzmittel, Injektionen und Nahrungsergänzungsmittel; Gesundheitscoaching zur Motivation und Therapietreue der Teilnehmer; Schmerzbewältigung; Erhebung und Berichterstattung klinischer Daten; Überprüfung der neuesten Erkenntnisse zur Behandlung von Arthrose; Komorbiditätsmanagement. Präferenzangebote für die berufliche Weiterbildung umfassten: asynchrone Online-Module, Videos/Präsentationen und interaktive Live-Online-Workshops.

Schlussfolgerung(en): Physiotherapeuten identifizierten Hindernisse und Hindernisse auf Interventions-, System- und Personalebene für die Umsetzung von OACCP und skizzierten Themen für die zukünftige Aus- und Weiterbildung.

Implikationen: Interessanterweise empfanden die Koordinatoren trotz der Identifizierung einer Reihe systemischer Hindernisse in den Interviews Aus- und Weiterbildung als besonders wichtig für die Verbesserung des OACCP. Diese Arbeit dient der Entwicklung von Strategien zur Beseitigung von Umsetzungshindernissen sowie Wissens- und Kompetenzlücken.

Finanzierung, Danksagungen: Diese Arbeit wurde durch ein Rapid Applied Research Translation-Stipendium der australischen Regierung, Gesundheitsministerium, finanziert.
 

Stichwort: Umsetzung, Arthrose, Bildung

Thema: Forschungsmethodik, Wissensübersetzung & Implementierungswissenschaft

War für diese Arbeit eine ethische Genehmigung erforderlich? Ja
Institution: Northern Sydney Local Health District
Ausschuss: Ethikkommission für Forschung am Menschen
Ethiknummer: RESP/18/128; HREC/16/HAWKE/430


Alle Autoren, Zugehörigkeiten und Abstracts wurden wie eingereicht veröffentlicht.

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