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GK Alaparthi1, V. Raigangar1, S. Mohammad1, A. Alzarooni1, M. Atef1, R. Abdulrahman1, S. Redha1, A. Rashid1
1University of Sharjah, Physiotherapie, Sharjah, Vereinigte Arabische Emirate
Hintergrund: Bei schwer kranken Patienten auf Intensivstationen kommt es aufgrund von Bettruhe, Sedierung und künstlicher Beatmung zu einem raschen Abbau der Kondition. Dadurch sind sie einem hohen Risiko für neuromuskuläre Probleme wie Schwäche, Muskelkontrakturen und eingeschränkte Beweglichkeit der Gelenke ausgesetzt. Diese Folgeerscheinungen können die Wiederherstellung der funktionellen Aktivität langfristig beeinträchtigen. Physiotherapeuten auf Intensivstationen stehen vor der Herausforderung, präventive und rehabilitative Strategien zur Bekämpfung von Folgeerscheinungen einzusetzen. Eine solche Strategie ist der Einsatz passiver Bewegungen, eine Technik der unwillkürlichen Bewegung von Körpersegmenten durch den verfügbaren Bewegungsbereich der Gelenke, die trotz begrenzter Wirksamkeitsnachweise häufig eingesetzt wird. Die aktuelle physiotherapeutische Praxis im Zusammenhang mit dem Einsatz passiver Bewegungen durch auf Intensivstationen arbeitende Physiotherapeuten wurde in den Ländern des Golf-Kooperationsrates (GCC) nicht untersucht.
Zweck: Ziel dieser Studie war es, physiotherapeutische Beurteilungs- und Interventionspraktiken im Hinblick auf den Einsatz passiver Bewegung auf Intensivstationen zu untersuchen.
Methoden: Diese Querschnitts-Pilotstudie befragte Physiotherapeuten, die seit mindestens einem Jahr auf Intensivstationen praktizieren. Die ethische Genehmigung wurde vom Forschungs- und Ethikausschuss der Universität von Sharjah eingeholt. Die Physiotherapeuten füllten einen Online-Fragebogen mit 42 Fragen zu Physiotherapieleistungen, Physiotherapiebeurteilungen und Interventionen auf Intensivstationen aus. Die Daten wurden mit der Software Statistical Package for Social Science (SPSS), Version 21, analysiert.
Ergebnisse: Insgesamt 33 Physiotherapeuten haben diese Pilotstudie abgeschlossen. Nur die Hälfte (56.2 %) der Physiotherapeuten gab an, eine „allgemeine Überweisung“ zur Physiotherapie erhalten zu haben. Die Mehrheit der Physiotherapeuten (80.6 %) bewertete routinemäßig den passiven ROM aller Gelenke (87.5 %), die Bewertung erfolgte jedoch durch visuelle Schätzung (78.1 %). Diese Bewertung wurde zwei- bis dreimal pro Woche durchgeführt (46.9 %) und dauerte zwischen 10 und 15 Minuten (68.8 %). Die Aufrechterhaltung des Gelenk-ROM (81 %) wurde als Hauptgrund für die Durchführung des passiven ROM der Gliedmaßen genannt, gefolgt von der Verbesserung der Dehnbarkeit des Weichgewebes (17 %), wobei die Physiotherapeuten zwischen 1 und 3 Sätzen mit jeweils 10 Wiederholungen durchführten (56.3 %). Fast die Hälfte (51.6 %) gab an, dass außer den Physiotherapeuten auch andere Mitarbeiter ROM-Übungen durchführten, hauptsächlich Pflegepersonal.
Schlussfolgerung(en): Passiver Gelenk-ROM ist die am häufigsten verwendete Mobilisierungstechnik, die von PTs auf Intensivstationen eingesetzt wird und wird meist nach subjektiver Beurteilung durchgeführt. Außerdem wird passiver ROM häufig von anderem Personal als PTs durchgeführt. Bei der wahllosen Anwendung von passivem Gelenk-ROM durch PTs auf Intensivstationen ist mehr Vorsicht geboten. In diesem Bereich werden größere Studien empfohlen, um die Unterschiede weiter zu untersuchen.
Implikationen: Die Physiotherapiepraxis im GCC steckt noch in den Kinderschuhen und muss in vielen Bereichen weiterentwickelt werden. Studien dieser Art helfen, die Praktiken von Physiotherapeuten in Intensivstationen zu beleuchten und können als Grundlage für Politik und Praxis dienen.
Finanzierung, Danksagungen: keine Finanzierung für dieses Projekt
Stichwort: Intensivstation, Passive Gelenkbeweglichkeit, Mobilisierung
Thema: Intensivpflege
War für diese Arbeit eine ethische Genehmigung erforderlich? Ja
Institution: Universität von Sharjah
Ausschuss: Forschungsethikausschuss der Universität von Sharjah
Ethiknummer: 2020
Alle Autoren, Zugehörigkeiten und Abstracts wurden wie eingereicht veröffentlicht.