D. Maupin1, B. Schram1, E. Canetti1, R. Orr1
1Bond University, Taktische Forschungseinheit, Robina, Australien
Hintergrund: Verletzungen im Polizeidienst sind ein erhebliches Problem, das die Organisationskosten und die Belastung der Belegschaft erhöht. Verletzungsprävention ist besonders wichtig für Polizeianwärter, die häufiger Verletzungen erleiden. Da frühere Verletzungen zu den besten Prädiktoren des Verletzungsrisikos gehören, kann die Minimierung von Erstverletzungen während der Ausbildung zahlreiche positive Auswirkungen haben, darunter auch eine gesündere Polizei. Strategien zur Verletzungsprävention müssen auf spezifischen Verletzungsprofilen basieren.
Zweck: Der Zweck dieser Studie bestand darin, ein Profil der Verletzungen von Rekruten und der zum Zeitpunkt der Verletzung an einer Polizeiakademie durchgeführten Aktivitäten zu erstellen, um Strategien zur Schadensminderung zu entwickeln.
Methoden: Es wurde ein Querschnittsdesign anhand von Verletzungsdaten von Rekruten einer US-amerikanischen Strafverfolgungsbehörde implementiert. Die Verletzungsdaten wurden den offiziellen Aufzeichnungen der Polizeibehörde entnommen und umfassten: Verletzungsdatum, Körperstelle, Art der Verletzung, ausgeübte Tätigkeit während der Verletzung, eine narrative Beschreibung des Vorfalls und ICD-10-Codes. Die Verletzungshäufigkeitsraten wurden pro Rekrut pro Woche, pro Rekrut pro Jahr und pro 100 Rekruten pro Jahr berechnet. Da die Dauer der Akademie über den Siebenjahreszeitraum zwischen 20 und 22 Wochen variierte, wurden sowohl die Gesamthäufigkeitsraten als auch die individuellen Häufigkeitsraten für beide Zeiträume berechnet. Es wurden Proportionen hinsichtlich Verletzungsort, Art der Verletzung und Verletzungsaktivität berechnet. Die Ethikkommission des International Review Board für diese Forschung wurde von der California State University, Fullerton (HSR-17-0037) gestellt.
Ergebnisse: Bei 20-wöchigen Akademieprogrammen lag die Verletzungsrate bei 0.26 Verletzungen pro Rekrut und Jahr oder 25.57 pro 100 Rekruten und Jahr. Bei 22-wöchigen Programmen lag die Verletzungsrate bei 0.47 pro Rekrut und Jahr oder 46.72 pro 100 Rekruten und Jahr. Insgesamt gab es eine Verletzungsrate von 0.41 Verletzungen pro Rekrut und Jahr und 41.07 Verletzungen pro 100 Rekruten und Jahr. Die am häufigsten auftretenden Verletzungen waren Traumata der Gelenke und Bänder (44 % der Verletzungen), gefolgt von Muskelverletzungen (24 %) und Erkrankungen (10 %). Das Knie war die am häufigsten verletzte Stelle (21 %), gefolgt vom Knöchel (12 %) und Unterschenkel (10 %). Zum Zeitpunkt der Verletzung wurde am häufigsten körperliches Training ausgeübt (59 %), gefolgt von Abwehrtaktiken (19 %) und unbekannten Aktivitäten (11 %).
Schlussfolgerung(en): Im Gegensatz zu anderen Studien über Verletzungen von Polizeirekruten, die die Schulter als häufigste Verletzungsstelle zeigen, war in dieser Population das Knie die häufigste Körperstelle. Dies unterstreicht die Bedeutung der individuellen Profilierung der Verletzungen durch die jeweilige Behörde. Es wurden jedoch ähnliche Verletzungsarten (Verstauchungen und Zerrungen) beobachtet. Körperliches Training war eine Hauptursache für Verletzungen und sollte die Grundlage für Strategien zur Verletzungsminderung bilden. Eine solche Strategie könnte die Optimierung der körperlichen Trainingsbelastung zur Verringerung des Verletzungsrisikos sein.
Implikationen: Physiotherapeuten, die mit Polizeiorganisationen zusammenarbeiten, sollten sicherstellen, dass ihre Strategien zur Verletzungsprävention auf der Erstellung eines für jeden Trainingsort spezifischen Verletzungsprofils basieren und dabei ein besonderer Schwerpunkt auf Verletzungen liegen sollte, die zu Gelenk- und Bänderverletzungen führen.
Finanzierung, Danksagungen: Diese Forschung wurde durch ein Stipendium des Forschungsausbildungsprogramms der australischen Regierung gefördert
Stichwort: Strafverfolgung, Verletzungsrisiko, körperliches Training
Thema: Gesundheit und Ergonomie am Arbeitsplatz
War für diese Arbeit eine ethische Genehmigung erforderlich? Ja
Institution: California State University Fullerton
Ausschuss: Institutional Review Board der California State University Fullerton
Ethiknummer: HSR-17-0037
Alle Autoren, Zugehörigkeiten und Abstracts wurden wie eingereicht veröffentlicht.