Ingwersen KG1,2, Jensen SL3, Sörensen L.4, Jørgensen HR5, Christensen R.6, Søgaard K.2, Juul-Kristensen B.2,7
1Lillebaelt Hospital - Vejle Hospital, Abteilung für Rehabilitation, Vejle, Dänemark, 2University of Southern Denmark, Department of Sports Science and Clinical Biomechanics, Odense, Dänemark, 3Aalborg University Hospital - Farsø Hospital, Department of Orthopaedic Surgery, Shoulder Unit, Farsø, Dänemark, 4Krankenhaus Lillebaelt - Vejle Krankenhaus, Orthopädische Abteilung, Schulterabteilung, Vejle, Dänemark, 5Universitätskrankenhaus Odense - Krankenhaus Svendborg, Orthopädische Abteilung, Schulterabteilung, Svendborg, Dänemark, 6The Parker Institute, Musculoskeletal Statistics Unit, Kopenhagen, Dänemark, 7Institut für Ergotherapie, Physiotherapie und Radiographie, Bergen University College, Abteilung für Sportwissenschaft und klinische Biomechanik, Bergen, Norwegen
Hintergrund: Schulterschmerzen sind eine häufige Beschwerde in der Primär- und Sekundärversorgung. Das subakromiale Impingement-Syndrom (SIS) macht schätzungsweise ein Drittel aller Gesundheitskontakte im Zusammenhang mit der Schulter aus. Die Tendinopathie der Rotatorenmanschette (RC) wird oft synonym zu SIS verwendet, sollte aber auf Patienten mit Schmerzen und Schwäche während des Anhebens und der Außenrotation und weitgehend erhaltenem Bewegungsumfang und minimalem Ruheschmerz beschränkt werden. Progressive Übungen mit hoher Belastung haben positive klinische Wirkungen bei Patienten mit Patella- und Achillessehnen-Tendinopathie gezeigt. Bei der Rotatorenmanschetten-Tendinopathie müssen die Auswirkungen noch untersucht werden.
Zweck: Es sollten die klinischen Wirkungen progressiver Übungen mit hoher Belastung (PHLE) im Vergleich zu Übungen mit niedriger Belastung (LLE) bei Patienten mit Tendinopathie der Rotatorenmanschette bewertet werden.
Methoden: In einer randomisierten, Teilnehmer- und Gutachter-verblindeten, kontrollierten, multizentrischen Überlegenheitsstudie, die für die gleichzeitige Gabe von Kortikosteroid-Injektionen stratifiziert war, wurden Patienten mit Rotatorenmanschetten-Tendinopathie rekrutiert und entweder für 12 Wochen PHLE oder für LLE randomisiert. Der berichtete Ergebnismesswert war die Veränderung vom Ausgangswert bis 12 Wochen auf einer Sieben-Punkte-Likert-Schmerzskala mit global wahrgenommener Wirkung (GPE), bewertet in der As-Observed-Population.
Ergebnisse: 100 Patienten wurden entweder zu PHLE (49 Patienten) oder zu LLE (51 Patienten) randomisiert, die beobachtete Population bestand aus jeweils 43 Patienten und 49 Patienten. Bei der GPE-Likert-Skala-Frage „Wie geht es Ihren Schulterschmerzen jetzt im Vergleich zum Ausgangswert?“ wurde kein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen festgestellt. (p = 0.62). Innerhalb der Gruppe berichteten 55.8 % in der PHLE-Gruppe bzw. 57.1 % in der LLE-Gruppe von „einer geringfügigen, aber wichtigen Verbesserung der Schmerzen“ oder „einer erheblichen Verbesserung der Schmerzen“. Im Gegensatz dazu berichteten 14.0 % bzw. 6.1 % von einer „kleinen, aber wichtigen Verschlechterung der Schmerzen“.
Schlussfolgerung(en): Unsere Ergebnisse zeigten keinen überlegenen Nutzen der traditionellen LLE gegenüber der PHLE bei Patienten mit RC-Tendinopathie.
Implikationen: Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass PHLE in der Physiotherapiepraxis bei Patienten mit diagnostizierter Rotatorenmanschetten-Tendinopathie in gemeinsamer Entscheidungsfindung zwischen Patienten und Therapeuten sicher implementiert werden kann, um eine optimale Compliance zu gewährleisten.
Finanzierungshinweise: Der Forschungsfonds der Region Süddänemark, der Dänische Rheumaverband und die Stiftung der Dänischen Physiotherapieverbände finanzierten die Studie.
Thema: Bewegungsapparat: peripher
Ethik-Genehmigung: Die regionale wissenschaftliche Ethikkommission von Süddänemark genehmigte die Studie am 27. Juni 2013 (Projekt-ID: S-20130071).
Alle Autoren, Zugehörigkeiten und Abstracts wurden wie eingereicht veröffentlicht.