Pitance L1,2, De Longhi B3, Gerard E2, Cayrol T1, Roussel N4, Cescon C5, Falla D6, Barbero M5
1Université Catholique de Louvain / Institut de Recherche Expérimentale et Clinique, Neuro-musculo-Skeletal Lab (NMSK), Brüssel, Belgien, 2Cliniques Universitaires Saint-Luc, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Brüssel, Belgien, 3Université Catholique de Louvain, Brüssel, Belgien, 4Universität Antwerpen, Medizin und Gesundheitswissenschaften, Antwerpen, Belgien, 5Fachhochschule Südschweiz, Rehabilitationsforschungslabor 2rLab, Manno, Schweiz, 6Universität Birmingham, Zentrum für Präzisionsrehabilitation bei Rückenschmerzen (CPR Spine), Birmingham, Großbritannien
Hintergrund: Schmerzzeichnungen (PDs) werden häufig zur Beurteilung von Schmerzpatienten verwendet und sind in den Diagnosekriterien für Temporomandibuläre Störungen (DC-TMD) enthalten. Die PD hilft Klinikern, das Vorhandensein von weit verbreiteten Schmerzen oder anderen regionalen Schmerzzuständen zu identifizieren.
Zweck: Diese Studie untersucht den Zusammenhang zwischen dem aus dem PD ermittelten Schmerzausmaß und klinischen Merkmalen bei Patienten mit Kiefergelenkserkrankungen (TMD). Darüber hinaus wurde die Test-Retest-Zuverlässigkeit der Quantifizierung des Schmerzausmaßes und der Schmerzstelle anhand von fünf Körperdiagrammen bewertet, die verschiedene Körperregionen darstellen (Mund, rechtes und linkes Profil des Kopfes sowie Dorsal- und Frontalansicht des gesamten Körpers).
Methoden: Vierzig Patienten mit schmerzhaften TMD, die nach den Diagnosekriterien für Temporomandibuläre Erkrankungen (DC-TMD – Achse 1) beurteilt wurden, nahmen teil. Jeder Patient schattierte zwei aufeinanderfolgende elektronische PDs mithilfe eines digitalen Tablets. Eine angepasste Software quantifizierte das Schmerzausmaß für jedes Körperdiagramm und stellte die Schmerzstelle gemäß standardisierter anatomischer Raster dar. Klinische Merkmale wurden ausgewertet. Sekundäre Hyperalgesie wurde anhand der Druckschmerzschwelle über dem Musculus tibialis anterior des rechten Beins beurteilt. Die Teilnehmer füllten außerdem Fragebögen aus, darunter das Central Sensitization Inventory zum Screening auf das Vorhandensein einer zentralen Sensibilisierung, die Pain Catastrophizing Scale zur Beurteilung von Schmerzkatastrophisierung, den SF-36 zur Beurteilung der Lebensqualität, das Brief Pain Inventory (Kurzform) zur Beurteilung der Schmerzstärke eines Patienten und der Auswirkung dieser Schmerzen auf den Alltag des Patienten, die Hospital Anxiety and Depression Scale zur Beurteilung des Angst- und Depressionsgrads, den Nijmegen-Fragebogen zur Beurteilung von Hyperventilation, den Neck Disability Index zur Beurteilung von Nackenbehinderungen und den HIT-6-Fragebogen zur Beurteilung der negativen Auswirkungen von Kopfschmerzen. Die Zuverlässigkeit des Schmerzausmaßes wurde anhand von Intraclass Correlation Coefficients (ICC) und Bland-Altman-Diagrammen bewertet, während die Zuverlässigkeit der Schmerzlokalisierung anhand des Jaccard-Index bewertet wurde. Spearman-Korrelationskoeffizienten wurden berechnet, um Zusammenhänge zwischen Schmerzausmaß und klinischen Merkmalen aufzudecken.
Ergebnisse: Es wurden signifikante Korrelationen zwischen dem Schmerzausmaß und allen gemessenen klinischen Merkmalen mit Ausnahme der sekundären Hyperalgesie und der Schmerzkatastrophisierung beobachtet. Die ICCs für das Schmerzausmaß waren sehr hoch und lagen zwischen 0.85 und 0.94. Der Bland-Altman-Test zeigte einen mittleren Unterschied nahe Null für die fünf PDs, was eine gute Zuverlässigkeit für das Schmerzausmaß darstellt. Der Jaccard-Index lag zwischen 0.68 und 0.80, was auf eine gute Zuverlässigkeit für die Schmerzlokalisierung hindeutet.
Schlussfolgerung(en): Digitale Schmerzzeichnungen sind ein zuverlässiges Instrument zur Quantifizierung des Schmerzausmaßes und der Schmerzstelle bei Menschen mit schmerzhafter TMD. Darüber hinaus ist das Ausmaß des wahrgenommenen Schmerzes mit einer Reihe klinisch relevanter Merkmale verbunden, die die Relevanz der PD bei der Beurteilung von Patienten mit TMD unterstreichen.
Implikationen: Mithilfe eines digitalen Tablets und einer PD-Erfassungssoftware können Ärzte das Schmerzausmaß und den Schmerzort von TMD-Patienten zuverlässig beurteilen. Messungen des Schmerzausmaßes können Ärzten die Beurteilung und Überwachung von Menschen mit TMD erleichtern und bei der klinischen Entscheidungsfindung helfen.
Stichwort: Kiefergelenkserkrankungen, Schmerzzeichnung, Diagnose
Finanzierungshinweise: Fondation Saint-Luc - Fond Hervé Reychler
Zweck: Diese Studie untersucht den Zusammenhang zwischen dem aus dem PD ermittelten Schmerzausmaß und klinischen Merkmalen bei Patienten mit Kiefergelenkserkrankungen (TMD). Darüber hinaus wurde die Test-Retest-Zuverlässigkeit der Quantifizierung des Schmerzausmaßes und der Schmerzstelle anhand von fünf Körperdiagrammen bewertet, die verschiedene Körperregionen darstellen (Mund, rechtes und linkes Profil des Kopfes sowie Dorsal- und Frontalansicht des gesamten Körpers).
Methoden: Vierzig Patienten mit schmerzhaften TMD, die nach den Diagnosekriterien für Temporomandibuläre Erkrankungen (DC-TMD – Achse 1) beurteilt wurden, nahmen teil. Jeder Patient schattierte zwei aufeinanderfolgende elektronische PDs mithilfe eines digitalen Tablets. Eine angepasste Software quantifizierte das Schmerzausmaß für jedes Körperdiagramm und stellte die Schmerzstelle gemäß standardisierter anatomischer Raster dar. Klinische Merkmale wurden ausgewertet. Sekundäre Hyperalgesie wurde anhand der Druckschmerzschwelle über dem Musculus tibialis anterior des rechten Beins beurteilt. Die Teilnehmer füllten außerdem Fragebögen aus, darunter das Central Sensitization Inventory zum Screening auf das Vorhandensein einer zentralen Sensibilisierung, die Pain Catastrophizing Scale zur Beurteilung von Schmerzkatastrophisierung, den SF-36 zur Beurteilung der Lebensqualität, das Brief Pain Inventory (Kurzform) zur Beurteilung der Schmerzstärke eines Patienten und der Auswirkung dieser Schmerzen auf den Alltag des Patienten, die Hospital Anxiety and Depression Scale zur Beurteilung des Angst- und Depressionsgrads, den Nijmegen-Fragebogen zur Beurteilung von Hyperventilation, den Neck Disability Index zur Beurteilung von Nackenbehinderungen und den HIT-6-Fragebogen zur Beurteilung der negativen Auswirkungen von Kopfschmerzen. Die Zuverlässigkeit des Schmerzausmaßes wurde anhand von Intraclass Correlation Coefficients (ICC) und Bland-Altman-Diagrammen bewertet, während die Zuverlässigkeit der Schmerzlokalisierung anhand des Jaccard-Index bewertet wurde. Spearman-Korrelationskoeffizienten wurden berechnet, um Zusammenhänge zwischen Schmerzausmaß und klinischen Merkmalen aufzudecken.
Ergebnisse: Es wurden signifikante Korrelationen zwischen dem Schmerzausmaß und allen gemessenen klinischen Merkmalen mit Ausnahme der sekundären Hyperalgesie und der Schmerzkatastrophisierung beobachtet. Die ICCs für das Schmerzausmaß waren sehr hoch und lagen zwischen 0.85 und 0.94. Der Bland-Altman-Test zeigte einen mittleren Unterschied nahe Null für die fünf PDs, was eine gute Zuverlässigkeit für das Schmerzausmaß darstellt. Der Jaccard-Index lag zwischen 0.68 und 0.80, was auf eine gute Zuverlässigkeit für die Schmerzlokalisierung hindeutet.
Schlussfolgerung(en): Digitale Schmerzzeichnungen sind ein zuverlässiges Instrument zur Quantifizierung des Schmerzausmaßes und der Schmerzstelle bei Menschen mit schmerzhafter TMD. Darüber hinaus ist das Ausmaß des wahrgenommenen Schmerzes mit einer Reihe klinisch relevanter Merkmale verbunden, die die Relevanz der PD bei der Beurteilung von Patienten mit TMD unterstreichen.
Implikationen: Mithilfe eines digitalen Tablets und einer PD-Erfassungssoftware können Ärzte das Schmerzausmaß und den Schmerzort von TMD-Patienten zuverlässig beurteilen. Messungen des Schmerzausmaßes können Ärzten die Beurteilung und Überwachung von Menschen mit TMD erleichtern und bei der klinischen Entscheidungsfindung helfen.
Stichwort: Kiefergelenkserkrankungen, Schmerzzeichnung, Diagnose
Finanzierungshinweise: Fondation Saint-Luc - Fond Hervé Reychler
Thema: Bewegungsapparat; Schmerz & Schmerzmanagement
Ethikgenehmigung erforderlich: Ja
Institution: Cliniques Universitaires Saint-Luc
Ethikkommission: Comité d'éthique hospitalo-facultaire
Ethiknummer: BE403201627582
Alle Autoren, Zugehörigkeiten und Abstracts wurden wie eingereicht veröffentlicht.