Die Rolle körperlicher Aktivität bei der Vorhersage klinischer Ergebnisse bei Patienten mit chronischen Rückenschmerzen: Eine Längsschnittstudie

Hisamatsu TM1, Morelhão PK1, Oliveira CB2, Damato TMM2, Demarchi SJ2, Silva FG3, Teixeira RJ2, Franco MR1, Pinto RZ2
1São Paulo State University (UNESP), Abteilung für Physiotherapie, Presidente Prudente, Brasilien, 2São Paulo State University (UNESP), Abteilung für Physiotherapie, Presidente Prudente, Brasilien, 3Sao Paulo State University (UNESP), Abteilung für Physiotherapie, Presidente Prudente, Brasilien

Hintergrund: Studien, die die Rolle körperlicher Aktivität klären, können zu einem besseren Verständnis der Prognose chronischer unspezifischer Rückenschmerzen (LBP) beitragen und Ärzten und Patienten dabei helfen, den Krankheitsverlauf besser zu verstehen und die klinischen Ergebnisse genauer vorherzusagen.

Zweck: Ziel war es, die Fähigkeit des körperlichen Aktivitätsniveaus, gemessen mit dem Baecke Physical Activity Questionnaire (BPAQ) und einem Beschleunigungsmesser, zur Vorhersage klinischer Ergebnisse (d. h. Schmerzen und Behinderung) bei Patienten mit LBP zu untersuchen.

Methoden: Das Studiendesign sieht eine Längsschnittkohorte mit einer Nachbeobachtung von 6 Monaten vor. Teilnehmer (N=100) mit unspezifischen Schmerzen im unteren Rückenbereich (LBP) füllten einen Fragebogen aus, in dem die folgenden Daten erhoben wurden: Anthropometrische/demografische Daten (d. h. Alter, Body-Mass-Index [BMI], Arbeitsstatus, Bildungsniveau); Dauer und Intensität der Schmerzen; Behinderung gemessen mit der Quebec Back Pain Disability Scale (QUEBEC); Angst vor Bewegung gemessen mit der Tampa Scale of Kinesiophobia (TSK); Depression gemessen mit dem Beck-Depressions-Inventar (BDI) und körperliche Aktivität gemessen mit BPAQ und Beschleunigungsmesser (d. h. Zeit für mäßige bis intensive körperliche Aktivität pro Tag [MVPA] und leichte körperliche Aktivität pro Tag [LPA], Schritte pro Tag und Anzahl pro Minute). Eine zweite Bewertung wurde in der Nachbeobachtung nach 6 Monaten durchgeführt. Die klinischen Endpunkte, die in der Nachbeobachtung nach 6 Monaten beurteilt wurden, waren: Schmerzintensität und Behinderung. Mithilfe einer Korrelationsanalyse wurde überprüft, ob eine hohe Korrelation zwischen den Variablen besteht. Unabhängig davon wurden univariate und multivariate lineare Regressionsanalysen durchgeführt, um zu überprüfen, ob das körperliche Aktivitätsniveau zu Studienbeginn Schmerzen und Behinderungen bei der Nachuntersuchung nach sechs Monaten vorhersagt. Der BPAQ wurde anhand des BPAQ-Gesamtwerts sowie der drei separaten Domänen Beruf, Sport und Freizeit (ohne Sport) analysiert. Die Analysen wurden mit Schmerzen und Behinderungen als abhängigen Variablen durchgeführt; MVPA, LPA, Schritte pro Tag, Zählung pro Minute, BPAQ Beruf, BPAQ Sport, BPAQ Freizeit und BPAQ-Gesamtwert als unabhängige Variablen; und Alter, BMI, Erwerbsstatus, Bildungsniveau, Schmerzdauer, BDI, TSK und Studienbeginn, QUEBEC und Schmerzen als Kovariate.

Ergebnisse: Im multivarianten Endmodell bestand ein Zusammenhang zwischen Behinderung und Alter, Bildungsniveau, Depression, Basisbehinderung und LPA (β= -.33; 95% IC: -.066 bis -.000; p .049). Diese Variable erklärte 37.2 % der Varianz der Behinderung. Obwohl die Schritte pro Tag in der Korrelationsanalyse (r=-.258; p .05) und der univariaten linearen Regression (β= -.038; 95% IC: -.067 bis -.005; p=.025) einen Zusammenhang mit Behinderung zeigten, trat dieser Zusammenhang im multivarianten Endmodell nicht auf. Keine der Messungen der körperlichen Aktivität blieb im Endmodell erhalten, als Schmerz als abhängige Variable analysiert wurde.

Schlussfolgerung(en): Diese Untersuchung zeigt einen Zusammenhang zwischen Behinderung und der Zeit, die täglich mit leichten Aktivitäten verbracht wird.

Implikationen: Das subjektiv gemessene körperliche Aktivitätsniveau lässt offenbar keine Rückschlüsse auf Schmerzintensität und Behinderung zu. Es wurde ein signifikanter Zusammenhang zwischen einem objektiven Maß für körperliche Aktivität (LPA) und Behinderung festgestellt. Ob das Ausmaß des Zusammenhangs klinisch relevant ist, ist jedoch unklar.

Finanzierungshinweise: Unterstützt von der São Paulo Research Foundation (Fördernummern 2016/03826-5, 2015/17093-7, 2015/07704-9, 2015/02744-2 und 2014/14077-8)

Thema: Bewegungsapparat: Wirbelsäule

Ethik-Genehmigung: Genehmigt von der Ethikkommission FCT/UNESP (CAAE:36285414.4.0000.5402), Brasilien.


Alle Autoren, Zugehörigkeiten und Abstracts wurden wie eingereicht veröffentlicht.

Zurück zur Auflistung