CN Ezenwugo1, J. Potterton1, A. Stewart1, AT Ajidahun1
1University of the Witswatersrand, Gesundheitswissenschaften, Johannesburg, Südafrika
Hintergrund: Übergewicht und Adipositas im Kindesalter stellen derzeit eine globale Pandemie dar, da unsere Welt hochindustrialisiert ist und Kinder weniger aktiv spielen, dafür aber mehr energiereiche Lebensmittel zu sich nehmen. Die Pandemie hält an, obwohl allgemein bekannt ist, dass körperliche Aktivität der Gewichtskontrolle zugutekommt. Es fehlen evidenzbasierte Studien zur Wirksamkeit von Aktivitätsinterventionen bei Übergewicht/Adipositas im Kindesalter.
Zweck: Um festzustellen, wie körperliche Aktivitätsinterventionen wirksam zur Behandlung von Übergewicht und Fettleibigkeit bei Kindern eingesetzt werden können.
Methoden: Es wurde eine quantitative systematische Überprüfung unter Verwendung der Richtlinien des Johanna Briggs Institute (JBI) durchgeführt. Randomisierte kontrollierte Studien mit gesunden übergewichtigen/adipösen Kindern im Alter von 6 bis 12 Jahren wurden auf ihre Einbeziehung geprüft. Es wurde die Definition von Übergewicht und Adipositas der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) verwendet. Englischsprachige Studien, die in der Interventionsgruppe über einen Zeitraum von mindestens 12 Wochen ausschließlich körperliche Aktivitätsinterventionen anwendeten, wurden berücksichtigt. Die Kontrollgruppe konnte jede andere Form der Intervention oder „keine Intervention“ erhalten. Der BMI-Z-Score wurde zur Bewertung der Studienergebnisse verwendet. Zwei unabhängige Gutachter führten eine umfassende 15-jährige Datenbank- und Referenzlistensuche durch. Vergleichbare Daten wurden extrahiert und die Änderungen des BMI-Z-Scores zu verschiedenen Zeitpunkten berechnet. Die Werte wurden als mittlere Differenzen (MD) mit 95%-Konfidenzintervallen (CI) zusammengefasst. Die statistische Heterogenität zwischen den Studien wurde bewertet, um die Relevanz eines Forest-Plots zu bestimmen.
Ergebnisse: Vier Forschungsarbeiten (n=302) wurden in die systematische Übersichtsarbeit einbezogen. Die Studien erzielten eine mittlere bis gute methodische Qualität. Die mittleren BMI-Z-Score-Veränderungen variierten signifikant innerhalb der Interventions- und Kontrollgruppen. Eine Studie zeigte eine deutliche Verbesserung der BMI-Z-Scores sowohl in der Interventionsgruppe mit ausschließlicher Diät als auch in der Interventionsgruppe mit Diät und Bewegung. Zwischen den beiden Gruppen gab es keinen signifikanten Unterschied, der Erfolg war jedoch signifikant größer als bei Interventionen mit ausschließlicher Bewegung. Insgesamt gab es einen signifikanten Unterschied in den BMI-Z-Score-Veränderungen zwischen allen Interventions- und Kontrollgruppen. Nach dem Wegfall der direkten Überwachung der Bewegung in den Interventionsgruppen verringerte sich die Reduktion der BMI-Z-Score-Werte signifikant. Die Ergebnisse der Metaanalyse wiesen auf eine erhebliche Heterogenität der Studien hin (I2=99 %, p=0).
Schlussfolgerung(en): Reine körperliche Aktivitätsinterventionen verbessern den BMI-Z-Score bei Kindern wirksam, erfordern aber direkte Überwachung für eine nachhaltige Gewichtsabnahme. Aktivitätsinterventionen sollten dreimal wöchentlich für etwa eine Stunde durchgeführt werden und sowohl Ausdauer- als auch Kraftübungen umfassen. In der Anfangsphase des Gewichtsmanagements bei Kindern ist eine alleinige Diätbeschränkung wirksamer als eine alleinige körperliche Intervention. Reine Ernährungsinterventionen oder eine Kombination aus Diät und Bewegung sind vergleichbar wirksam, bieten aber einen größeren Nutzen als eine alleinige körperliche Intervention zur Verbesserung des BMI-Z-Scores.
Implikationen: Körperliche Aktivität ist möglicherweise nicht die erste Maßnahme zur Behandlung von Übergewicht und Adipositas bei Kindern. Die schrittweise Einführung von überwachtem Sport dient als Puffer für die Ernährungskontrolle, und Interventionsprogramme müssen eine langfristige Überwachung über 12 Monate hinaus beinhalten. Entscheidungsträger sollten mehrteilige Interventionen fördern, die primär auf Ernährungskontrolle basieren. Freizeitaktivitäten, Sportunterricht in der Schule und außerschulischer Sport unter Beteiligung von Eltern und der Gemeinde sollten anschließend schrittweise eingeführt werden, um langfristige Nachhaltigkeit zu gewährleisten.
Finanzierung, Danksagungen: Südafrikanische Gesellschaft der Physiotherapeuten (SASP)
Fakultätsforschungsausschuss (FRC) der Universität Witwatersrand
Fakultätsforschungsausschuss (FRC) der Universität Witwatersrand
Stichwort: Kindheit, Fettleibigkeit, Körperliche Aktivität
Thema: Gesundheitsförderung & Wohlbefinden / gesundes Altern / körperliche Aktivität
War für diese Arbeit eine ethische Genehmigung erforderlich? Nein
Institution: N/A
Ausschuss: N/A
Begründung: Bei der Studie handelte es sich um eine systematische Übersichtsarbeit, an der keine menschlichen Probanden beteiligt waren.
Alle Autoren, Zugehörigkeiten und Abstracts wurden wie eingereicht veröffentlicht.